Noch vor 20 Jahren bestand Forschung an Musikhochschulen hauptsächlich in Musikwissenschaften bzw. Musiktheorie. 2010 hat sich dieses Bild geändert (Jorgensen, 2009). Die Vorstellungen von Forschung sind mannigfaltig, und die Vielfalt methodologischer Ansätze und Wege, Forschungsergebnisse darzulegen, bietet
ein wahres Kaleidoskop an Möglichkeiten. Da Forschung zunehmend mit musikalischer Praxis assoziiert und in dieser Form unternommen wird, werden wir uns außerdem der starken Rolle bewusst, die der Forschung bei der Vertiefung künstlerischer Praxis, der Innovationsförderung, dem Herstellen von Verbindungen zwischen
uns selbst, unserer Musik und der breiten Öffentlichkeit sowie bei der Anregung zu Dialog und Reflexion zukommen muss.
Dieses Taschenbuch versteht sich als praktisches Hilfsmittel, das die unterschiedlichen Blickwinkel unserer Institutionen in Bezug auf den Zweck, die Methoden und Ergebnisse ihrer Forschung beleuchtet. Außerdem sollen konkrete Möglichkeiten eröffnet werden, wie eine Forschungskultur angeregt und kultiviert werden kann.
Wir beabsichtigen keinesfalls, philosophische Urteile über die Natur oder Bedeutung der unterschiedlichen Forschungsarten an Musikhochschulen zu fällen. Institutionelle Sichtweisen hängen sehr oft von lokalen Faktoren ab wie etwa dem Gesamtprofil der Musikhochschule, den kulturellen, bildungsbezogenen und
geographischen Möglichkeiten und Zwängen. Vielmehr möchten wir die Vielfalt,Vorlieben und Einflüsse, durch die sich die aktuellen Praktiken kennzeichnen, zum Ausdruck bringen.
AEC Pocketbook - Forschende Musikhochschulen - DE.pdf
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